Probleme bekommen Reisende, die im Ausland ein echtes Gemälde von Picasso, Renoir oder einem anderen bekannten Künstler kaufen und dieses dann im Kofferraum ihres Wagens mit nach Deutschland nehmen. Wenn sie vergessen, den Zoll zu informieren, kann es teuer werden!
Zugegeben, der Fall ist eher selten. Aber es ist eine Möglichkeit, Wertgegenstände am Finanzamt vorbei nach Deutschland aus- oder einzuführen. Bei einer Zollkontrolle müssen nicht nur Bargeldbestände, Goldbarren und wertvolle Münzen angegeben werden, sondern alle „anmeldepflichtigen Waren“.
Großes Paket im Kofferraum
Das schien der 67-jährige Mann bei der Kontrolle in Bietingen nicht zu wissen. Der Fahrer des Wagens mit tschechischem Kennzeichen wollte nach Deutschland einreisen und gab an, keine anmeldepflichtigen Waren mitzuführen. Die sich anschließende Fahrzeugkontrolle brachte aber Erstaunliches aus dem Kofferraum des Fahrzeuges ans Tageslicht. Die Beamten entdeckten ein großes Paket und den Katalog eines bekannten Schweizer Auktionshauses.
Orginal von Renoir
Beim Öffnen des Paketes trauten die Zöllner ihren Augen nicht. Das Paket enthielt ein Ölgemälde des berühmten französischen Malers Pierre-Auguste Renoir. Ein Original, mit einem geschätzten Wert von über 120.000 Euro. So ein wertvolles Kunstwerk reist nur selten undeklariert im Kofferraum eines Autos über Landesgrenzen. Da spielt in der Regel die Versicherung für Kunstgegenstände nicht mit.
Zoll stellt Bild sicher
Das Paket hätte er im Auftrag einer Galerie in der Schweiz abgeholt und würde es jetzt nach Prag bringen, sagte der Kunstschmuggler den Beamten. Große Augen machte der verhinderte „Kunstspediteur“, als er eine Sicherheitsleitung von 12.000 Euro für den fälligen Einfuhrzoll bezahlen sollte. Da er das nicht konnte, wurde das wertvolle Gemälde vom Zoll sichergestellt. Jetzt wird ein Strafverfahren gegen den Mann eingeleitet,wegen „Nichtanmelden des Bildes im Wert von 120.000 Euro“.
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Quelle: PM Zoll vom 6.10.20