Schwere Zeiten für Einbrecher. Laut der aktuellen Kriminalstatistik ist bereits im vergangenen Jahr die Zahl der Wohnungseinbrüche stark zurückgegangen und jetzt auch noch die Corona-Krise! Dabei sichert diese Berufsgruppe doch viele Arbeitsplätze bei Polizei und Justiz.
Durch die Corona-Krise bleiben die Menschen zuhause. Auf den Strassen ist wenig Betrieb. Viele Menschen blicken aus dem Fenster. Kurzum, das sind schlechte Arbeitsbedingungen für Langfinger.
Das Problem: Zunächst gilt es für den Einbrecher, eine geeignete Wohnung zu finden. Danach muß er das Diebesgut unbeobachtet zu einem Fahrzeug schaffen und über die leeren Straßen unerkannt verschwinden. In Zeiten von Corona eine kaum lösbare Aufgabe.
Schockierender Umsatzeinbruch
Laut der aktuellen Kriminalstatistik ist bei Diebstählen ein Rückgang von 5,9 Prozent zu verzeichnen. Verantwortlich dafür ist der starke Rückgang von fast 11 Prozent bei den Wohnungseinbrüchen. Betriebswirtschaftlich gesehen, ein dramatischer „Einbruch“ in der Umsatzbilanz der Einbrecher.
Im gleichen Zeitraum wurden ihre Gegenspieler, die Einbruchsdezernate der Polizei, immer erfolgreicher. Der Anteil der aufgeklärten Einbrüche liegt bei über 56 Prozent! Damit ist das Risiko eines unfreiwilligen „Urlaubs“ in einem der sauberen und modernen deutschen Gefängnisgebäude für die Täter stark gestiegen. Kein Wunder also, dass Deutsche das Risiko scheuen. Jeder dritte Einbrecher kommt inzwischen als Gastdieb aus dem Ausland.
Eine Berufsgruppe im Wandel
Auch vor dem Beruf des Einbrechers macht die Digitalisierung nicht halt. Statt Fensterscheiben einzuschlagen und Türen aufzubrechen, bietet ihm die Digitalisierung völlig neue Perspektiven. Der Diebstahl von virtuellen Währungen (Bitcoin), oder der Einbruch in Computersysteme, ist sehr viel risikoloser, da er vom heimischen PC aus durchgeführt werden kann.
In Zeiten der Corona-Krise verhält sich der digitale Einbrecher vernünftig, da er das vorgeschriebene Abstandsgebot einhält und das Risiko vermeidet, in die Wohnung einer infizierten Person einzubrechen und sich dabei anzustecken.