„Ich bin überzeugt, dass Bargeld auch in der absehbaren Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird“, sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann während des „Bargeldsymposiums“ am Mittwoch (10.11.) in Berlin. Er möchte aber das Bargeld durch einen digitalen Euro für die digitale Welt ergänzen.
Weidmann glaubt nicht, dass künftig nur digital bezahlt wird. Bargeld sei ein wichtiges Zahlungsmittel für viele Menschen, „die nicht so technikaffin sind“. Schätzungsweise 13,5 Millionen Menschen im Euroraum besäßen kein Bankkonto. „Bargeld schließt niemanden aus“, sagte Weidmann in seinem Vortrag.
Kontoguthaben nur Kredit
Bisher sei Bargeld zudem die einzige Möglichkeit für die Bürger, Zentralbankgeld zu halten und damit zu bezahlen. Geld auf gewöhnlichen Bankkonten ist nämlich formal eigentlich nur ein Kredit des Kontoinhabers an die Bank, erläuterte der Bundesbanker und warb in Berlin für den geplanten digitalen Euro.
Digitales Bargeld
Ein digitaler Euro, wie er derzeit debattiert wird, würde das ändern. „Mit ihm könnten die Menschen und Unternehmen im Euroraum auch in einer digitalen Umgebung mit Zentralbankgeld bezahlen, und zwar einfach, sicher, schnell und kostengünstig“, sagte Weidmann. Viele Aspekte müssten aber zunächst noch geklärt werden, so der Ende des Jahres ausscheidende Bundesbank-Präsident.
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Im Oktober diesen Jahres hatten die Euro-Zentralbanken eine auf zwei Jahre angelegte Untersuchungsphase gestartet. „Es geht zum Beispiel um die Frage, ob der digitale Euro auf einem Konto gehalten werden soll oder als digitale Wertmarke, ein digitaler Token“, so Weidmann. Zu prüfen sei außerdem, inwieweit der Digital-Euro – ähnlich wie Bargeld – ohne Internetverbindung eingesetzt werden kann.
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dts, rb