Über 206 Milliarden Euro Schaden entstehen deutschen Unternehmen jährlich durch Datendiebstahl, digitale Industriespionage und Sabotage an IT-Ausrüstung. Das ergab eine Studie im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom, die am Freitag (1.9.) in Berlin vorgestellt wurde.
Rund drei Viertel der befragten Unternehmen (1000 Firmen) waren in den letzten zwölf Monaten von Hacker-Angriffen betroffen, weitere 8 Prozent der Firmen vermuten es lediglich, haben aber keinen Beweis. Die digitalen Angriffe sind zu einem profitablen Geschäftsmodel der organisierten Kriminalität geworden. Zwei Drittel der betroffenen Unternehmen verorten die Täter, so die Erkenntnisse der Firmen-IT oder spezieller Beratungsunternehmen, in diesem Sektor.
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IT-Experten der angegriffenen Unternehmen konnten 46 Prozent der Angriffe nach Russland zurückverfolgen. Aus China kamen 42 Prozent der Cyber-Attacken. Damit steht Russland erstmals an der Spitze der Länder, von denen digitale Angriffe auf die deutsche Wirtschaft erfolgen.
Vielfältiger Datenklau
Bei den Cyberattacken steht Phishing mit 31 Prozent an der Spitze, dahinter folgen Angriffe auf Passwörter (29 Prozent) sowie die Infizierung mit Schadsoftware (28 Prozent) Deutlich angestiegen sind Schäden durch Ransomware. Auf der „Einkaufsliste“ der Kriminellen stehen Finanz- und Kommunikationsdaten (E-Mails), Zugangsdaten sowie Daten rund um geistiges Eigentum (Patente oder Forschungsdaten).
Schwachstelle Zusammenarbeit
Die Unternehmen wünschen sich von den Behörden bessere Informationen über die aktuelle Cyber-Sicherheitslage, zum Beispiel bekannte Schwachstellen. Außderdem sollten auch Behörden und öffentliche Einrichtungen Cyberangriffe melden. Die befragten Firmen kritisieren den hohen bürokratischen Aufwand bei der Meldung von Cyberangriffen.
Angesichts der zunehmenden Bedrohung investieren die Unternehmen immer mehr in Sicherheitsmaßnahmen. Inzwischen sind es durchschnittlich 14 Prozent des IT-Budgets. Ein Drittel der Unternehmen ivestieren mit 30 Prozent sogar die doppelte Summe für mehr Sicherheit.
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Quelle: dts-Material