Die Zahl der Strafverfahren bei den Staatsanwaltschaften ist auf ein neues Rekordhoch gestiegen, zugleich ist die Anzahl der erhobenen Anklagen der Staatsanwaltschaften vor deutschen Gerichten auf einen neuen Tiefstand gesunken.
Das geht aus einer Auswertung der „Deutsche Richterzeitung“ hervor. Danach haben die Strafverfolgungsbehörden 2022 über 5,2 Millionen Fälle bearbeitet. Eine Zunahme von fast 308.000 Verfahren gegenüber dem Vorjahr. Das ist für Sven Rebehn, den Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes (DRB) ein Warnsignal. Der Funke-Mediengruppe aus Essen sagte er dazu: „Die Justizstatistiken zeigen sehr deutlich, dass eine personell ausgelaugte Strafjustiz mit ihren wachsenden Aufgaben kaum noch Schritt halten kann“.
Laut Angaben der Richterzeitung landet aber nur noch jedes 15. Strafverfahren mit einer Anklageerhebung vor einem Gericht, insgesamt 340.243 Fälle im Jahr 2022. Zehn Jahre zuvor sei dies noch bei jedem zehnten Strafverfahren der Fall gewesen, damals insgesamt 485.525 Anklageerhebungen.
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