„Es muss schnell geklärt werden, was aus unserem Gasnetz wird“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, nach der Verabschiedung des Heizungsgesetzes im Deutschen Bundestag.
Gegenüber der Funke-Mediengruppe aus Essen warnt der Kommunalvertreter eindringlich davor, das deutsche Gasnetz aufzugeben. „Deutschland hat mit über 580.000 Kilometern das längste Gasnetz der Welt. Es kann nicht sein, dass man diese wichtige und funktionsfähige Einrichtung aufgibt und abschreibt.“
Das Gebäudeenergiegesetz bekenne sich formal zur Technologieoffenheit, so Lamdsnerg. „Das heißt, mit grünem Wasserstoff könnte über die Gasnetze auch in Zukunft die Wärmeversorgung dargestellt werden.“
Offene Wasserstofffrage
Zugleich kritisierte Landsberg die Schadenersatzpflichten, die das Gesetz vorsieht, sollte der grüne Wasserstoff nicht fristgemäß zur Verfügung gestellt werden. Niemand wisse, wie viel Wasserstoff tatsächlich in zehn Jahren am Markt zur Verfügung stehe und zu welchem Preis. „Hier brauchen wir eine andere und flexiblere Lösung“, forderte der Hauptgeschäftsführer.
Gemeinden am Limit
Landsberg zweifelte auch die Vorgaben an, wonach Städte unter 100.000 Einwohner ihre Wärmeplanung bis 2028 vorlegen müssen und Kommunen über 100.000 Einwohner bis 2026. „Das ist eine Herkulesaufgabe mit sportlich knappen Fristen“, sagte er. Auch würden die 500 Millionen Euro nicht reichen, die der Bund für die Wärmeplanung veranschlagt habe. „Unsere Berechnungen gehen von zwei bis drei Milliarden Euro aus.“
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Quelle: dts