Hybrid-Antrieb oder vollelektrisch, das ist die Gretchenfrage der automobilen Zukunft. Vergleichbares ist auch bei der juristischen Fachliteratur zu beobachten. Das Buch alleine reicht nicht mehr, zumindest eine CD sollte dabei sein. Besser noch ist ein Datenbankzugang für zusätzlichen digitalen Nutzen. Das Ergebnis ist ein Hybrid-Fachbuch.
Das Hybrid-Fachbuch vereint Print- und Digitalwelt zu einem sinnvollen Ganzen. Aber auch beim juristischen Fachbuch gibt es eine weitergehende zweite Vaiante. Es handelt sich um den Trend zum volldigitalisierten Informationsfluss.
Das „Buch“ wird dort zu einem elektronischen Baustein im Gebäude einer Fachinformations-Datenbank. Vergleichbar den Maschinenwesen der „Borg“ aus dem Science-Fiction-Film „Enterprise – Next Generation“ ist das einzelne Buch nicht mehr selbständig lebensfähig, sondern nur in Verbindung mit dem Ganzen, der ganzen Datenbank. Alle Bücher sind verlinkt und werden zu einem gigantischen Wissenspeicher, der auf jede Frage die juristisch korrekte Antwort bereithält. Der Nutzer muss nur die richtigen Fragen stellen und hier liegt das Problem.
Das Buch aus Papier mit seinem strukturierenden Inhaltsverzeichnis und seiner überschaubaren Thematik verführt seinen Leser nicht zu einem problembezogenen Tunnelblick, sondern bringt alternative Sichtweisen und ergänzende Aspekte ins Blickfeld des Betrachters, weil der Autor oder die Autorin das so wollte und gestalterisch herbeigeführt hat. Der Blick des Lesers soll sich auf das, nach Meinung des Autors, Wesentliche richten und nicht in der Datenflut hin und her verlinkt werden. Beim hybriden Fachbuch wird der Nutzen noch erhöht durch die Auslagerung von wichtigen Zusatzinformationen in Online-Datenbanken.
Die Frage, die sich für den über Generationen entwickelten Bauplan „Buch“ ergibt, lautet also: evolutionäre Weiterentwicklung in Richtung Hybridtyp oder geht es in Richtung digitalem Datenbankbaustein.
Zur zukünftigen Stellung des Buches im digitalen Umfeld habe ich ein interessantes Interview mit dem Verlagsleiter des Kölner RWS-Verlages Markus J. Sauerwald führen können.