Die umstrittene Reform der Grundsteuer ist ein bürokratisches Mammutprojekt und sie wird teuer, sehr teuer. Allein in den Finanzämtern sind mit ihrer Umsetzung über 2.200 qualifizierte Mitarbeiter beschäftigt.
Es müssen 32 Millionen Wohnimmobilien und vier Millionen unbebaute Grundstücke erfaßt werden. Das ergaben Berechnungen von Bund und Ländern. Mit dieser Tätigkeit werden zwischen 2019 und 2024 bundesweit rund 2.200 Mitarbeiter bei den Finanzbehörden beschäftigt sein.
„Dies führt zu Gesamtpersonalkosten in Höhe von rund 462 Millionen Euro“, heißt es in dem Gesetzentwurf, den die Regierungskoalition jetzt in den Bundestag einbringt. Wie die Funke-Mediengruppe erfahren hat, kommen dazu noch weitere Personalkosten für Leitungsfunktionen, die sich auf rund 76 Millionen Euro belaufen werden.
Geschätzt: 44 Millionen Euro für IT-Kosten
Offen ist bislang, ob Bund und Länder bei der Berechnung der Grundsteuer eine gemeinsame IT aufbauen. „Soweit im Rahmen des Vollzugs ein zentraler IT-Betrieb für einzelne Aufgaben erforderlich ist, würden hierfür zusätzliche jährliche Kosten hinzukommen.“ Nach ersten „groben Berechnungen“ könnten sich die Ausgaben für die IT-Umsetzung auf etwa 44 Millionen Euro bis 2022 belaufen.
Geschätzt: 100 Millionen Euro Bürokratiekosten
Auch der Aufwand für die Bürger durch die vom Bundesverfassungsgericht erzwungene Neuregelung der Grundsteuer wird erheblich sein. So sollen die Bürger zum 1. Januar 2022 erstmals in der Steuererklärung Daten für die neue Grundsteuer (die aber erst zum 1. Januar 2025 in Kraft tritt) angeben.
Bei 36 Millionen wirtschaftlichen Einheiten werden die Bürger pro Jahr rund 2,1 Millionen Stunden damit verbringen, um die von den Finanzämtern benötigten Daten ordnungsgemäß abzuliefern, geht aus dem Gesetzentwurf hervor. Die Bürokratiekosten für die Wirtschaft werden auf jährlich rund 100 Millionen Euro geschätzt.
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Quelle: dts-Nachrichtenagentur