Die elektronische Selbstbedienung hat jetzt den Rechtsberatungsmarkt erreicht. Legal Tech heißt das Zauberwort. Die zukünftige Entwicklung führt über den social zum legal Bot. Es fehlt nur noch ein kleiner Schritt von ALEXA zu JUSTITIA.
So weit, das man nur noch sagen muss: „Justitia, verklage meinen Nachbarn wegen Ruhestörung!“ und der Computer den Rest erledigt, sind wir noch lange nicht. Aber so wie Financial Tech die Bankenwelt umkrempelt, wird Legal Tech in Zukunft den juristischen Beratungsmarkt revolutionieren. Erste Entwicklungen sind bereits im Alltag angekommen.
Qualitätsgesicherte Musterverträge für Jedermann
Sollten Sie ihr Auto verkaufen wollen, brauchen sie einen juristisch „wasserfesten“ Kaufvertrag. Dafür gibt es jetzt ein neues Legal-Tech-Datenbankangebot. Es heißt SMARTLAW und kommt von einem renommierten juristischen Fachverlag. Hier werden Verträge für den alltäglichen Bedarf angeboten. Diese Verträge sind nicht nur qualitätsgesichert, sondern auch preisgünstig. Die Ursache des günstigen Preises liegt in der
Standardisierung und Automatisierung der anwaltlichen Dienstleistung. Das ist Legal Tech! Das Rad immer wieder neu zu erfinden macht einfach keinen Sinn.
Legal Tech bei Standardfällen schon Alltag
Für Flugausfälle und Flugverspätungen gibt es bereits seit einigen Jahren FLIGHTRIGHT. Dabei handelt es sich um ein Flugrechtsportal, das geschädigten Urlaubern zu ihrem Recht in Form einer Entschädigung verhilft. Unschuldige Verkehrssünder finden Hilfe bei GEBLITZT.de und das Internetangebot WENIGERMIETE.de hat logischerweise die Rechte der Mieter im Blick. Das sind alles Angebote, die man bereits als Legal Tech bezeichnen kann. Eins ihr Ziele ist es, den Zugang zum Recht für Verbraucher einfacher und preisgünstiger zu machen.
Chatbots als juristische Kontaktbörse
Chatbots bieten im Internet Antworten zu den unterschiedlichsten Rechtsgebieten. Tiefschürfendes darf der Suchende jedoch nicht erwarten. Wenn es konkret wird, ist immer noch der Mensch gefragt. Hinter den Angeboten im Internet stehen meist Fachanwälte, deren Beratungsleistung natürlich nicht kostenfrei ist.
Noch keine Beratung zum Schnäppchenpreis
Die Chatbots bieten eine erste Orientierung und erleichtern die Kontaktaufnahme mit der jeweiligen Anwaltskanzlei. Genau betrachtet dienen die meisten „kostenlosen“ Informationsangebote eher der Kundengewinnung und sind noch kein Legal Tech. Die entsprechenden Anwendungen, die dann „echte“ Beratungsleistungen automatisiert erbringen können, sind aber bereits in der Entwicklung. Mit ihrem Erscheinen werden auch die Preise für juristische Dienstleistungen unter Druck geraten.