Die überwiegende Zahl der Haushaltshilfen und ihre Arbeitgeber halten nichts von Steuerkarten. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Minijob-Zentrale, die zur Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (DRV KBS) gehört.
Nach dieser Umfrage arbeiten 80 Prozent der Haushaltshilfen schwarz. Die Mehrheit der Befragten ist sich bewusst, dass sie mit dieser illegalen Beschäftigung Risiken eingehen. Befragt wurden über 1000 Bundesbürger. Laut Minijobzentrale sind von aktuell rund drei Millionen Haushaltshilfen in Deutschland nur rund 307.000 Hilfen rechtmäßig angemeldet, weitere 300.000 Beschäftigte haben eine Festanstellung.
Schreckgespenst Arbeitsunfall
Obwohl 70 Prozent der Befragten Bedenken haben, eine Haushaltshilfe schwarz zu beschäftigen, machen es viele trotzdem. 64 Prozent haben Sorgen, dass ihnen das Finanzamt auf die Schliche kommt und Nachzahlungen verlangt. 21 Prozent haben dagegen keine Bedenken wegen einer illegalen Beschäftigung.
Vor allem vor Arbeitsunfällen ihrer illegalen Haushaltshilfen haben die kostenbewußten Arbeitgeber Angst. Die überwiegende Anzahl der Befragen (88 Prozent) befürchten, dass ihren Hilfskräften etwas zustoßen könnte und sie dann für die Behandlungskosten aufkommen müssen.
„Viele Menschen wissen oder ahnen, dass sie als Arbeitgeber bei einem Arbeitsunfall ihrer unangemeldeten Haushaltshilfe haftbar gemacht werden können“, erklärt Heinz-Günter Held, Geschäftsführer der KBS, gegenüber der Funke-Mediengruppe. „Was viele Befragte aber nicht bedenken: Der Arbeitgeber haftet dann nicht gemeinsam mit seiner Haushaltshilfe, sondern allein.“ Zwar komme bei einem Arbeitsunfall zunächst die Unfallversicherung für die Kosten auf, sagt Held, aber diese kann das Geld bei unangemeldeten Beschäftigungsverhältnissen vom Arbeitgeber zurückfordern.
Bürokratie und Abgaben als Hemmschuh
73 Prozent der Befragten befürworten aus versicherungstechnischen Gründen eine ordnungsgemäße Anmeldung der Haushaltshilfen. Allerdings halten 95 Prozent den bürokratischen Aufwand für zu groß und für 71 Prozent sind die Abgaben zu hoch. Das sieht die Minijob-Centrale aber anders. Nach ihrer Meinung ist die Anmeldung einer Haushaltshilfe auf 450-Euro-Basis kinderleicht und kostengünstig. Dafür gibt es eine bequeme Online-Registrierung. Die anfallenden Kosten könnten steuerlich bis zu einem Betrag von 510 Euro geltend gemacht werden.
„Der entscheidende Vorteil aber ist, dass Minijobber mit der Anmeldung automatisch bei der Unfallversicherung angemeldet werden und somit Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf der sicheren Seite sind“, sagt KBS-Geschäftsführer Held.
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RB, dts-Nachrichtenagentur