Die Bundesregierung hat am Mittwoch (30.11.) die Eckpunkte zur geplante Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes auf den Weg gebracht. Damit sollen rechtliche Hürden für den Zuzug ausländischer Fachkräfte gesenkt werden.
Ausländische Jobsuchende aus Drittstaaten sollen unter bestimmten Umständen die Möglichkeit bekommen, sich während der Bemühungen um einen Arbeitsplatz in Deutschland aufzuhalten. Dabei geht es primär um Arbeitskräfte mit „gutem Potenzial“. Konkret soll dafür eine sogenannte „Chancenkarte“ zur Arbeitsplatzsuche eingeführt werden. Grundlage dafür ist ein Punktesystem. Wichtige Auswahlkriterien sind Sprachkenntnisse, Berufserfahrung und das Alter.
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Unter bestimmten Voraussetzungen soll es ausländischen Fachkräften zukünftig auch ermöglicht werden, ihre Kompetenzen in Deutschland prüfen zu lassen. Drittstaatsangehörigen mit mehrjähriger Berufserfahrung ohne staatlich anerkannten Abschluss sollen nach den Plänen der Bundesregierung ebenfalls einwandern können. Beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) stoßen die Pläne der Bundesregierung auf Zustimmung. Aber der DIHK fordert Nachbesserungen bei der Gehaltsgrenze und der Anwerbung von ausländischen Auszubildenden.
Unternehmen sehen Potential
„Aus Sicht der Unternehmen schlägt die Novelle des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG) den richtigen Weg ein“, sagte DIHK-Vize-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks der Rheinischen Post. Doch die Betriebe würden sich, aufgrund ihrer praktischen Erfahrungen, noch weitere Schritte wünschen. „Richtig ist, dass künftig eine anerkannte Qualifikation grundsätzlich zu jeder Beschäftigung in nicht-reglementierten Berufen berechtigen soll. Damit erfahren die Einschätzungen der Unternehmen, die eine ausländische Fachkraft beschäftigen wollen, mehr Gewicht“, so der DIHK-Vertreter.
DIHK: Gehaltsgrenze zu hoch
„Manches in den Eckpunkten ist hier aber noch zu strikt – etwa die recht hohe Gehaltsgrenze“, kritisiert Dercks. „Außerdem sollte die Zuwanderung von Azubis gestärkt werden. Hierzu enthält das Eckpunktepapier noch recht wenig. Bei der wachsenden Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze in Deutschland, müssen wir noch pragmatischer werden, um verstärkt Auszubildende aus Drittstaaten zu gewinnen.“ Wichtig sei zum Beispiel die Erleichterung der Zuwanderung zur Ausbildungsvorbereitung bereits vor dem Beginn der Ausbildung.
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Quelle: dts-Material