Der Staat wird am Jahresende ein gesetzlich vorgegebenes Ziel wohl verfehlen. Nach dem „Onlinezugangsgesetz“ sollten den Bürgern bis Ende 2022 zahlreiche Verwaltungsdienstleistungen online angeboten werden. Doch die Zeit, um das gesetzte Ziel doch noch zu erreichen, wird knapp.
Geplant war ein Leistungsangebot von 579 Verwaltungsleistungen im Internet bis Ende des Jahres. Doch das Jahr geht anscheinend für die staatlich beauftragten Programmierer wohl schneller zu Ende als gedacht. Bisher sind von den geplanten 579 Onlineangeboten der Behörden erst 101 komplett online. Immerhin 143 Dienstleistungen sind teilweise online abrufbar. Doch es bleibt eine „Online-Leistungslücke“ von 326 Anwendungen. Laut Spiegel ergab das die aktuelle Analyse eines Vergleichsportals.
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Im Vergleich zur letzten Auswertung im März diesen Jahres stehen nur zwölf Leistungen mehr vollkommen digital zur Verfügung. Der staatliche IT-Planungsrat hatte im Mai die Digitalisierung von 35 Leistungen als besonders relevant für Bürger und Unternehmen erklärt. Priorisiert wurde neben der Ummeldung des Wohnsitzes auch der Antrag auf eine Waffenbesitzkarte.
EU-Einstufung: „Unterdurchschnittlich“
Im Bereich Ein- und Auswanderung indes sei keine Leistung vollständig online durchführbar. Im europäischen Vergleich schneide die Bundesrepublik bedenklich ab: In einer Veröffentlichung der EU-Kommission zur Online-Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen belegt Deutschland Platz 21 von 35 Ländern und wird mit einem Digitalisierungsgrad von 63 Prozent als unterdurchschnittlich bewertet.
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Quelle: dts, bo