Zuerst die gute Nachricht. Die Renten werden ab Mitte des Jahres deutlich steigen. Und jetzt die schlechte Nachricht. Zehntausende Rentner werden durch die Erhöhung erstmals einkommensteuerpflichtig werden!
Laut Arbeitsministerium gibt es für Deutschlands Rentenbezieher ab dem 1. Juli deutlich mehr Rente. In Westdeutschland beträgt der Anstieg 5,35 Prozent und im Osten 6,12 Prozent. Einige Rentenbezieher werden weniger freudig auf ihren Auszahlungsbeleg blicken. Das werden die 103.000 Empfänger sein, die zum ersten Mal oberhalb der Freibetragsgrenze liegen und damit steuerpflichtig werden. Diese Zahl bestätigte das Bundesfinanzministerium (BMF) auf eine Anfrage der Fraktion der Linken. Laut Ministerium bedeutet dies zusätzliche Einnahmen für den Fiskus von rund 730 Millionen Euro.
Fast 30 Prozent steuerpflichtig
Insgesamt steigt die Zahl der Altersbezüge, auf die Steuern anfallen, auf fast sechs Millionen, wie das Ministerium in seiner Antwort auf die parlamentarische Anfrage der Linken mitteilte. Das sind immerhin 28,5 Prozent der insgesamt rund 21 Millionen Menschen die Bezüge aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten. Ein Rekord! Bald könnte es schon jeder dritte Rentenbezieher sein.
Erhöhung nur Inflationsausgleich
Der Sozialpolitiker und Ostbeauftragte der Linken im Bundestag, Sören Pellmann, ist empört. Angesichts der aktuell hohen Energiekosten seien die Rentner „doppelt gekniffen“. „Dass sie keine 300 Euro Energiekostenpauschale erhalten, ist inakzeptabel und grenzt an Altersdiskriminierung“, so Pellmann gegenüber der Funke-Mediengruppe aus Essen. Die Rentenerhöhung sei nicht mehr als ein Inflationsausgleich.
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„Gleichzeitig rutschen über hunderttausend Rentner neu in die Besteuerung. Davon sind überproportional Ostrentner betroffen“, stellt der Linken-Politiker fest. Angesichts dieser Entwicklung verlangt Pellmann: „Kleine und mittlere Renten sollten gerade angesichts der explodierenden Preise von der Steuer befreit werden“. Außerdem sollten auch Rentenbezieher die Energiekostenpauschale erhalten.
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Quelle: dts-Material