„Der Staat ist ein wesentlicher Wohnkostentreiber,“ sagt Reiner Holznagel, der Präsident des Steuerzahlerbundes (BdSt). Eine Datenerhebung des Bundes belegt nun, daß Hauseigentümer und Mieter 2023 mit deutlich höheren Ausgaben für Wasser, Müllabfuhr und Grundsteuer rechnen müssen.
Die BdSt-Untersuchung erfaßte die Nebenkosten in 16 Landeshauptstädten von 2016 bis 2023. Zugrunde gelegt wurde ein Musterhaushalt von drei Personen, die in einem 120 Quadratmeter großen Einfamilienhaus mit 300 Quadratmeter Grundstücksfläche in einer städtischer Randlage leben. Konkret berücksichtigte der Steuerzahlerbund die Wasserentgelte, die Abfall-, Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühren, die Grundsteuer sowie der Rundfunkbeitrag.
Starke regionale Unterschiede
Laut Untersuchungsergebnis stiegen die Wohnnebenkosten in München am stärksten: Für den Musterhaushalt werden dort, laut Nachrichtenportal T-Online, 122 Euro mehr als noch im Vorjahr. Auch in den übrigen Landeshauptstädten stiegen die Preise, mit Ausnahme von Erfurt (Rückgang 24 Euro) und Dresden (keine Veränderung). Doch es gibt deutliche Unterschiede: Im westlichen Teil Berlins zahlten die Bürger 2023 mit knapp 2.301 Euro die höchsten Gebühren, im thüringischen Erfurt mit 1.523 Euro die geringsten Gebühren.
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Der Steuerzahlerbund beurteilt diese Entwicklung kritisch. „Der Staat ist ein wesentlicher Wohnkostentreiber – die Menschen dürfen keinesfalls weiter belastet werden“, so BdSt-Präsident Reiner Holznagel bei T-Online.
Nebenkosten bis 2000 Euro
Im Durchschnitt lagen die Wohnnebenkosten in den deutschen Landeshauptstädten bei 1.880 Euro im Jahr. In der Gesamtentwicklung seit dem Jahr 2016 zeigt sich ein ähnlicher Trend: Während Erfurter im Schnitt 30 Euro weniger Wohnnebenkosten zahlen, stiegen die Kosten in den restlichen Landeshauptstädten spürbar an. Spitzenreiter ist hier die Stadt Hannover: Im Jahr 2023 müssen die Einwohner der Stadt 357 Euro mehr als noch im Jahr 2016 zahlen. Saarbrücken landet mit 233 Euro auf dem zweiten Platz, gefolgt von München mit knapp 228 Euro mehr Wohnnebenkosten als noch 2016.
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Quelle: dts-Material